Sat 06.09.25 - Sat 20.09.25 | 7 people |
Die Übergabe erfolgte in positiver, angenehmer Atmosphäre, die Einweisung hat sich allerdings auf das Nötigste beschränkt, es wurde jedoch jede Nachfrage beantwortet. Wir konnten auch früher einchecken, was natürlich angenehm war. Enttäuschend war, dass es keine Passarella gab, da die laut Maurizio noch nie eingesetzt wurde. Die Nachbaryacht hatte auch keine. Damit waren die Anlegemanöver deutlich aufwendiger, da man den Abstand von der Badeplattform bis zur Pier immer sehr genau einstellen musste. In der Folge mussten wir bei Wasserstandsänderungen auch einige Male auf die Badeplattform draufspringen, was eigentlich nicht im Sinne des Eigentümers sein sollte, aber unumgänglich war, um an Bord zu gelangen. Die Tür zum Niedergang war nicht abschließbar, was wir auch selber herausfinden mussten. Maurizio sagte, dass er es in 25 Jahren nicht erlebt hätte, dass mal eingebrochen wäre und es ohnehin mit Gewalt nicht schwierig wäre, hineinzukommen. Stimmt zwar, hätte aber bei der Übergabe erwähnt werden können. Es war bei keiner Toilette möglich, den Pumphebel festzustellen, was dazu führt, dass permanent Wasser und etwas "Rückstoß" in den Toiletten stand. Kein ernstes Problem, aber olfaktorisch nicht sehr angenehm.
Am Abwassertank war nur die Achterkabine an Backbord angeschlossen, so dass man beim Ankern nur diese eine Toilette benutzen konnte. Die Spüle in der Kombüse war ebenfalls nicht an den Abwassertank angeschlossen.
Die Schotklemme des Vorsegels hat nicht fest gehalten, so dass man die Reffleine immer auf die Wünsche gelegt haben musste, um im Reff zu bleiben. Die anderen Klemmen waren zum Teil unzureichend beschriftet, es waren zwar noch Reste der Aufkleber darauf, man konnte sie aber nicht mehr entziffern. Hat man sich aber auch nach 2 Tagen daran gewöhnt. Nach der ersten Woche hat sich die Befestigung des Großbaums gelöst, weil eine Mutter abgesprungen war. Der lange Metallstift, der quer durch den Mast geschoben den Baum hält und an dem die Haken für die Baumniederholer befestigt sind, hing zur Hälfte heraus. Wir hätten somit fast den Großbaum verloren. Es war klar erkennbar, dass die Bohrungen, durch die der Metallstift geschoben war, durch den jahrelangen Betrieb und das, bedingt durch die Schotführung, dauernde Schlagen des Baums von links nach rechts, deutlich ausschlagen waren. Ein Bootsnachbar hat uns in Bastia eine neue Sicherungsmutter geschenkt, so konnten wir die Aufhängung reparieren.
Maurizio war bezüglich des Baumdefekts sprachlos. Er hat weder geschimpft, dass wir das selber repariert haben, allerdings auch sonst nichts dazu gesagt. Die Fotos, die wir gemacht haben, wollte er nicht sehen.
Die Tankuhr für den Dieseltank ist offensichtlich defekt, was und jedoch nicht gesagt wurde. Maurizio erklärte uns nur, dass wir nach jedem längeren Gebrauch des Motors tanken sollen, wegen Verschlammung am Grund des Tanks und dass etwa 5 l Diesel pro Stunde benötigt würden. Nach etwa 30% Verbrauch des Tankinhalts zeigte das Display immer noch 100% an, was uns zur Annahme führte, dass die Anzeige defekt sein müsse. Es war dann auch erklärtermaßen akzeptabel, an unserer letzten Station, Capreia, vollzutanken, da die Tankstelle in Cecina nicht in Betrieb ist. Es waren gut 5 Motorstunden von Capreia nach Cecina und die Tankanzeige war am Ende bei 100%. Der von uns errechnete Verbrauch lag bei 2 bis 2,5 l/Stunde.
Insgesamt muss man sagen, dass das Boot in manchen technischen Details halt einfach schon etwas in die Jahre gekommen ist. Für uns war das kein großes Problem, aber wir brauchten etwas Zeit, um diese Dinge zu erkennen und uns entsprechend zu organisieren.
Ich werde mir aber gut überlegen, ob ich nochmal ein so "altes" Boot mieten werde.